Seltene Smaragdeidechse hat sich am Kaiserstuhl rasant vermehrt
So lautete eine Überschrift in den Medien in den letzen Tagen .Die Smaragdeidechse zählt zweifelsohne zu den farbenprächtigsten heimischen Tieren. In Deutschland sind sogar zwei Arten vertreten – eine östliche und eine westliche. Beide ähneln sich so sehr, dass sie nur im Schlüpflingsalter zu unterscheiden sind.
Von Kopf bis Schwanzspitze leuchtend grün mit schwarzen Punkten oder Streifen – die Smaragdeidechse ist zweifellos ein beeindruckendes Tier. Es ist jedoch nicht der ehemalige Eiserne Vorhang zwischen Ost und West, der zur Herausbildung der beiden Arten beigetragen hat. Die Evolution benötigt dafür viel mehr Zeit als nur 40 Jahre. Es müssen einige Tausend Jahre der Trennung vergangen sein, um aus einer Art zwei so unterschiedliche Vorkommen entstehen zu lassen. Erst vor etwa 15 Jahren konnten Wissenschaftler dank Kreuzungsversuchen und neuer Analysemethoden der Erbanlagen die beiden Arten sicher als eigenständig identifizieren.
Zwischen Ende März und Anfang April brechen die Smaragdeidechsen aus ihren Winterquartieren aus und unterziehen sich einer Häutung. Die Männchen legen ihr Paarungskleid an, das durch einen blau gefärbten Kopf gekennzeichnet ist. In diesem Zustand beginnen sie Revierkämpfe, die von wilden Verfolgungsjagden und lautem Getöse geprägt sind. Im Mai findet die Paarungszeit statt, bei der sowohl Männchen als auch Weibchen mehrere Partner haben können. Das Männchen umkreist das Weibchen und beißt sich an seinem Schwanz fest. Das Weibchen zieht den Partner dann durch die Vegetation, bevor die Begattung erfolgt. Die Jungtiere schlüpfen ab Ende August und wiegen nur etwa ein Gramm. Die Männchen kehren Ende September in ihre Winterquartiere zurück, gefolgt von den Weibchen, während die Jungtiere am längsten aktiv bleiben.
Die Westliche Smaragdeidechse bewohnt ein zusammenhängendes Gebiet, das sich von Nordspanien und Frankreich bis Italien erstreckt. Die kleinen Vorkommen in Deutschland befinden sich am Rande des Verbreitungsgebiets und sind am oberrheinischen Kaiserstuhl sowie am Tuniberg und Mittelrhein sowie der Mosel bis kurz vor Koblenz zu finden. Im Gegensatz dazu kommt die Östliche Smaragdeidechse von der Schwarzmeerküste bis zum gesamten Balkan vor. Ein Vorkommen bei den Donauhängen in Passau ist Teil einer größeren österreichischen Population, während die Smaragdeidechsen in der Niederlausitz ein isoliertes Vorkommen bilden.
Entdecken Sie die Smragdeidechse auf einer Wanderung durch den Kaiserstuhl. Diese werden auch von der Rhein Kultour & Touristik angeboten. Weitere Touren finden Sie GetyourGuide.